Die angesprochene Sicherheitslücke ermöglicht es, dass ein Benutzer, der Administrator ist, root-Rechte (also alle Rechte, die es gibt) erlangen kann, ohne dass hierbei die übliche Sicherheitsabfrage "Geben Sie Ihr Kennwort ein, um an 'Systemeinstellungen' Änderungen vorzunehmen." angezeigt wird.
Die Art und Weise wie diese Lücke zustande kommt, ist ein peinlicher Architekturfehler, der bei Leuten, die sicherheitsbewusst programmieren, eigentlich nicht vorkommen darf. Die Lücke kann aber in der Praxis nur schwierig ausgenutzt werden.
Zur Funktionsweise: Das Programm "Systemeinstellungen" ist in der Lage, bestimmte Vorgänge auszuführen, die sicherheitskritisch sind. Beispielsweise darf es Systemdienste für alle Benutzer starten oder die Uhrzeit einstellen. Diese Funktionen werden durch die Sicherheitsarchitektur von Mac OS X geschützt und lassen sich normalerweise nur von einem Administrator mit zusätzlicher Eingabe des Kennworts freischalten. Ist dies erfolgt, dann hat eine überwachte Hilfskomponente von "Systemeinstellungen" 5 Minuten lang das Recht, "alles" ohne weitere Sicherheitsprüfung zu tun. Diese Hilfskomponente ruft ein anderes Hilfsprogramm auf, dass dann wiederum Systemdienste mit "allen" Rechten starten darf.
Der Fehler liegt nun darin, dass das zweite Hilfsprogramm, die Dienste, die es aufruft, nur nach ihrem Namen identifiziert, nicht nach ihrem tatsächlichen Speicherort. (Es sagt also zum Beispiel: "Starte den Dienst 'Personal File Sharing' durch Aufruf des Programms 'AppleFileServer'". Richtig wäre: "Start den Dienst 'Personal File Sharing' durch Aufruf des Programms 'AppleFileServer', das im geschützten Ordner /usr/sbin abgespeichert sein muss.")
Ein Angreifer kann nun ein Fremdprogramm einschleusen, das genauso heißt, wie ein Dienst, der vom zweiten Hilfsprogramm aufgerufen wird und das System würde fälschlicherweise das andere Programm starten. Dieses Fremdprogramm würde danach mit "allen" Rechten laufen, kann also beliebigen Unsinn anstellen.
Kurz zusammengefasst: Die Sicherheitslücke ist, dass das Programm "Systemeinstellungen" ein Programm mit höchsten Sicherheitsprivilegien aufruft, das ein Programm aufruft, das danach Programme aufruft, ohne vorher deren Speicherort zu prüfen. Zur Korrektur des Fehlers muss einfach eine solche Prüfung eingebaut werden.