Ich habe mir, wie viele anderen wahrscheinlich auch, das letzte Macheist-Bundle gekauft.
Dabei ist mir ein Programm sehr positiv aufgefallen -
The Hit List.
Viel haben wir schon über OmniFocus und GTD im allgemeinen wie auch im speziellen Sinne geschrieben. Alles hat sein Für und Wider. Ob nun GTD-Guru oder einfacher Listenschreiber, wer kein Papier benutzt, bzw. es gewohnt ist seine Listen auf dem Rechner anzufertigen, wird einfach über die Programme zum Thema stolpern.
Ich habe einen höchst komplexen und anspruchsvollen Job mit viel Verantwortung und auch, oder gerade deswegen, ein bewegtes Familienleben in der Freizeit. Hier fallen Aufgaben und Tu-Michs an, als wenn es gerade einen Schneesturm hat. - Aber, ich bin faul. Vor allem denkfaul. Gerade weil um mich herum viele Dinge so kompliziert erscheinen (zumeist auch sind), mag ich meinen Kopf von Zeit zu Zeit komplett entleeren. Das hat nur am Rande mit GTD und David Allen zu tun, ist aber in vielen Punkte gleich. Die DA Methode habe ich zu gewissen Teilen, nur die die mir liegen, in meine Abläufe übernommen, genauso viele andere Gewohnheiten, die ich bei Leuten gesehen und dann gelernt habe.
Methodik und Organisation ist gut, sofern man erkannt hat, was man für einen Kopf hat. Die Rede ist von Dingen wie Poly- und Monochronisch. Kurz, der eine Denkt in Dingen, Farben, Formen etc.., andere in Listen, Abläufe, eben geradeaus.
Ich bin chaotisch organisiert. Wie gesagt faul und kolossal das Gegenteil von pragmatisch. Lösungen sind bei mir immer nur so lange gut, bis ich eine bessere Idee habe, oder meine etwas besseres gefunden zu haben. Ach ja, die Umsetzung muss immer sofort sein. Stillstand ist für mich Rückschritt. Und wer keinen Anspruch auf Perfektion erhebt, sollte erst gar nicht anfangen.
Das nur, damit ihr wisst, wer hier über das Programm im Betreff seine Meinung äußert.

Zum Programm. Ich bin entzückt, wie einfach es sein kann. THL ist für mich die einzig mögliche Symbiose aus OmniFocus und Process. Es kann Tags und Contexte. Es kann Listen, Ordner und SmartFolder. Es kann so ziemlich alles.
Das beste an dem Programm ist aber, man benötigt diesen ganzen dämlichen Ballast, der einem von den Methoden-Gurus immer vorgaukelt wird, absolut nicht.
In meinem Universum existieren derzeit nur 2 Listen..., "Aufgaben" und "Warten auf". Durch die Kombination von Tag und Context, kann ich, wenn ich es für nötig halte, meiner Aufgabe alle notwendigen Informationen mit auf den Weg geben. Zusätzlich zur eigentlichen Beschreibung.
Klartext am Beispiel von simplen Aufgaben:
Ich soll einige Dinge besorgen (Familienauftrag) - Sand für den Sandkasten, Erde für die Blumen und Kabelkanäle für unsere Kabel. All das gibt es im Baumarkt.
Es gibt nun 3 Aufgaben in meiner einen Liste, die alle wie dieses Beispiel aussehen:
(1)Sand für Sandkasten (2)/Besorgen (3)@Baumarkt - START -- DUE 08.05.2009
- 1 ist der Aufgabentext, der nötigenfalls noch mit Notizen versehen werden könnte.
- 2 (ab dem /") ist der Tag (Besorgen)
- 3 /ab dem @) ist der Context (Baumarkt)
Erfassungsdauer ca. 45 Sekunden für alle insgesamt. Ich füge jeweils noch ein Enddatum hinzu, da ich das alles in meinem Urlaub erledigt haben möchte.
Was an THL ein Gewinner ist - Die Oberfläche - Einfach einfach. Der Entwickler spricht von "Less UI" und Recht hat er, der Mann.
Filtern geht im One-Click-Verfahren. That's simple, isn't it?
Für meinen Teil ist hier wirklich Einfachheit und machtvolles Werkzeug gepaart worden. Denn in den vorgegebenen "Today" und "Upcoming"-Listen, sieht man am Ende des Tages nur das, was dort auch hingehört. Das Vorgehen in THL hat für mich den Charme einer einfachen Todo-Liste auf Papier, denn das ist was "Today" mir gibt, verknüpft mit der Verwaltung und Dokumentation meiner Schritte.
Nun, OmniFocus kann das auch, aber THL ist hübscher und in der Bedienung wirklich einfacher. Und ich, als fauler Un-Pragmatiker, kann das nur begrüßen.