Man muss dringend trennen: Kurz-, mittel-, langfristig.
Jobs bleibt ja im Unternehmen und wird sicher weiterhin bei den großen Entscheidungen massiven Einfluss nehmen. Das Zusammenspiel mit Cook ist erprobt und war (finanziell v.a.) extrem erfolgreich.
Natürlich muss man befürchten, dass es ihm irgendwann nicht mehr möglich sein wird, an der Planung teilzunehmen. Noch glaube ich das aber nicht, dann wäre er komplett weg.
Was seine Rolle im Unternehmen angeht: Ich glaube, die kann man gar nicht überschätzen. Zwar habe ich auch schon die gegenteilige Meinung vertreten.

Aber glaubt Ihr ohne Steve Jobs hätte es das iPhone gegeben?
100 von 100 Managern hätten es nicht gewagt, in einen vermeintlich so zubetonierten Markt einzudringen. Aber er ist ja eben
kein Manager.
Die Untergebenen werden sicher nicht glücklich sein. Einige vielleicht, aber charismatische Anführer, und das ist Jobs, ecken eben auch an. Haben aber immer auch viele Fans.
Weil wir gerade dabei sind, ein Zitat von Peter F.Drucker:
„
Management is doing things right; leadership is doing the right things.“
Ich glaube auch nicht, dass er so erfolgreich wäre, wäre er
nur Diktator. Das man die Leute fordern muss, ist nun mal so. Das dies manchmal irrwitzige Züge annehmen kann, scheint mir in der Branche ebenfalls fast notwendig. Wie Ford hat auch Jobs sich nie mit „geht nicht“ zufrieden gegeben.
Und eine gewisse Hybris braucht man auch. Wer nur Kunden befragt, kommt nichts raus. Noch mal Ford:
„
If I’d have asked my customers what they wanted, they would have told me ‘A faster horse.'“
Man muss also glauben zu wissen, was sie wollen werden. Nicht ganz einfach. Nennt man auch Visionen.
Das in den letzten Jahren manches den Bach runterging, halte ich nicht für ein Problem, das in erster Linie Steve Jobs verursacht hat. Vielmehr vermute ich, seine Absenzen und v.a. die Fokussierung auf iOS haben zu einer gewissen Verzettelung geführt.
Hoffentlich kein Menetekel für die Zukunft.
Steve Jobs ist eine lebende Legende und zählt zu den größten Unternehmern aller Zeiten. Sein ganzes Leben ist so reich an Geschichten und Zitaten, dass man fast glauben könnte, er wäre nicht real.
Das nun, gesundheitlich bedingt, sein Ausstieg beginnt, ist schon eine Zäsur.
Das die Apple-Aktie fällt, ist kein Wunder. Da Apple keine Dividende zahlt, hat der Kurs nur psychologisch etwas mit der Firma zu tun.
Jeder Aktienkurs kommt psychologisch zustande, es gibt auch keine stetige, berechenbare Dividende, sondern nur Dividendenerwartungen, bis sie dann gezahlt wird oder nicht.
Mich stört immer diese negative Beinote.
Jeder Wert ist psychologisch bedingt. Das geht selbst bis in die Ernährung. Mancher wird Kaviar auch nicht geschenkt wollen (z.B. ich), der andere zahlt viel Geld dafür.
Geld, dessen Wert auch nur eingebildet ist. Eine Aktie ist, betrachtet man den Gesamtmarkt, eine grundsolide Anlage. Da gibt es ganz andere Sachen. Knockout- oder Wetterzertifikate zum Beispiel.