Apfelinsel
Apple => Thema gestartet von: Patrick am November 28, 2006, 02:01:52
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Sacht mal, ist euch eigentlich aufgefallen, wie stark die Apple-Aktie in den letzten 6 Monaten gewachsen ist? Im Juni lag sie noch irgendwo um die 50 Dollar, mittlerweile bewegen wir uns um die 90 Dollar, Tendenz steigend und irgend eine Anal-ysten-Firma geht sogar von 110 Dollar aus.
Natürlich ist auch der restliche Markt in dieser Zeit gewachsen und relativ gesehen sind die Kurven sehr ähnlich, aber die meisten Werte wie zB intel oder M$ sind zwischen 20-30% gewachsen, Apple dagegen um gute 80%.
Woran liegt's? An den iPod-Verkäufen sicherlich nicht. Sehen die wirklich soviel Potential durch den Switch? Nebenher muß man auch noch bedenken, daß ja noch die Geschichte mit den umdatierten Aktienoptionen im Raum steht, wobei Apple da in den Staaten wohl in relativ guter Gesellschaft ist. Verschiedene Firmen haben diese Geschichte schon mit Bußgeldzahlungen ad acta gelegt, andere kämpfen noch mit dem SEC um Einigung.
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da ich leider selbst keine mehr habe, ist mir das auch in's auge gestochen! (man schaut ja doch immer wieder nach und rechnet sich aus, auf wieviele millionen man verzichtet hat ;))
wahrscheinlich ist in den kursen ein iphone, ein tabletmac und noch irgendeine wundermaschine mit drin. stellt apple die sachen dann vor, geht's erst mal wieder ein stückchen nach unten ;)
apple ist wie immer ein vorreiter. auch bei den aktienkursen - nach oben, wie auch nach unten.
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Das relativiert sich aber bei einem Blick auf die 1-Jahres-Kurve.
Aber in der Tat ist Apple schon seit ein paar Jahren ein "Über-Performer". Ich für meinen Teil habe natürlich den Einstiegszeitpunkt verpasst und sah schon bei 50 $ kaum noch Spielraum nach oben... bei 10 $ hätte man kaufen sollen/müssen.
Naja, in Einzelne Unternehmen zu investieren ist eh so eine Sache.
Aber dafür gibt es bei Apple (in dieser Branche üblich) auch keine Dividende, und deshalb ist Apple auch besonders kursanfällig. Ich würde jetzt bzw. demnächst wahrscheinlich verkaufen, denn irgendwo ist mir das ungeheuer. Des iPods beste Tage scheinen mir gezählt, was bedeuten schon zig Millionen Shuffles à 79 $? Die bringen nicht den großen Umsatz. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist bei ca. 35, was mir auch recht hoch erscheint.
Lest diesen Beitrag, wie er erstellt wurde: Aus Spaß und nicht als Handlungsleitfaden. Was weiß ich schon, und das Hauseichhörnchen hat sich schon zu oft verzockt, sonst müsste es ja nicht hier zur Untermiete wohnen. :)
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natürlich den Einstiegszeitpunkt verpasst ...
Aber dafür gibt es bei Apple (in dieser Branche üblich) auch keine Dividende,
Bei der Performance könnte es sein das Apple die Aktie nochmals splittet, das währe dann ein geeigneter neuer Einstiegszeitpunkt.
Das Apple nicht ausschüttet halte ich für akzeptabel. Zumindest immer noch besser als andere amerikanische aktiennotierte Firmen wie z. B General Electrics, die zahlt zwar pünktlich 0,25$ Dividende pro Quartal klebt aber förmlich an de 36 $ pro Aktie Grenze. Und für 25 cent (abzüglich ausländische Quellensteuer) gibts gerade mal ein Duplo ;-)
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Bei der Performance könnte es sein das Apple die Aktie nochmals splittet, das währe dann ein geeigneter neuer Einstiegszeitpunkt.
Nein, das ist weder günstiger als ungünstiger als vor einem Aktiensplit. Der Aktiensplit ist im Grunde genommen nur psychologischer Natur. Einzig und alleine der niedrigere Kurswert könnte als "Hardfact" herangezogen werden, da der Titel leichter "handelbar" ist bzw. wäre. Es ändert sich ja auch nicht das Beteiligungsverhältnis einer Aktiengesellschaft. Kleinanleger fallen hier logischerweise durch den Rost bzw. sind bei diesem Vorgang irrelevant.
Der Kleinanleger, der sich nicht wirklich auskennt wird vermutlich auf "Frauenzeitschriften" die zum Kauf von diversen Aktien raten tendieren und da sind Profis schon längst wieder raus. Das gilt in dieser Branche auch als Maßstab. Wenn "Brigitte" zum Kauf rät, dann ist die Aktie garantiert schon wieder am Höchststand angelangt - und man sollte lieber die Finger davon lassen.
Auch noch nicht vorgestellte Produkte als "Kaufempfehlung" zu sehen, halte ich nicht für gewichtig genug. Beteiligungen an einem Unternehmen sollte man ausschließlich erwerben, wenn noch genügend Wachstums- bzw. Entwicklungspotential in diesem Unternehmen vorhanden ist. Und da sieht es bei Apple ja nicht unbedingt schlecht aus. Man sollte bei einem ausgewogenen Portofolio auch die Asset-Alocation und andere Dinge beachten. Außer man zockt und kauft nur einen geringen Anteil ;)
Und: wenn ein Unternehmen stärker wächst als die Branche ist das meist auch nur eine Momentaufnahme, die man auch nur kurz zu Spekulationszwecken verwenden kann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Im nächsten Jahr sieht es womöglich auch ganz anders aus. Ausserdem sollte man hier Äpfel mit Äpfeln vergleichen. ;D
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Ach, du liest Brigitte? 8)
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Ach, du liest Brigitte? 8)
Klar, wo sonst kann man sich so gut informieren - vor allem was die Finanzwelt betrifft ;D
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Und für harte Computerfacts Wendy ;D
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Das Apple nicht ausschüttet halte ich für akzeptabel.
Ja, klar ist es akzeptabel. Es ist halt eine andere Herangehensweise, mit Vor- und Nachteilen. Von der Theorie her sind die Kursschwankungen halt höher, als wenn die Anleger mit Dividende rechnen können. Logisch.
So oder so, immer antizyklisch handeln, gell! :)
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Frage 1
Ist es letztendlich egal, wo man seine Apple Aktien verkauft oder kauft ?
Frankfurt, Berlin, Stuttgart ....
Frage 2
Kann man seine Apple Aktien auch im Ausland verkaufen oder kaufen ?
Frage 3
Fallen mehr oder weniger Gebühren an, wenn man im Ausland verkauft oder kauft ?
Frage 4
Gebühren, Fahrten zur Bank für Verkauf oder Kauf zum Abholen der riesigen Spekulationsgewinne kann man doch steuerlich absetzen ?
Frage 5
Ihr haltet es bestimmt mit Kostolany ? Aktien kaufen und dann vergessen ;D
Jochen
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1. das musst du dem banker sagen. er sollte dir alle börsen mit den aktuellen kursen anbieten.
du verkaufst dort, wo es den besten kurs gibt. viel unterschied ist da aber nicht. ein paar cent meistens.
2. meines wissens nicht, da man ja ein depot/konto bei einer bank dazu braucht. wenn du ein auslandskonto hättest, wäre es wahrscheinlich möglich.
3. siehe 2 - aber wenn dem so wäre, ist es bestimmt teuerer.
4. selbstverständlich ;D
5. sollte man - ich hielt das aber nicht aus und habe früher alle stunde nachgesehen.
jetzt, wo bei mir alles im minus ist, halte ich es wie kostolany ;)
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Öhm, und ein und die selbe Aktie wird bei Euch an all diesen Börsen gehandelt?
Ich hätte ja jetzt eher gesagt, eine Aktie ist in der Regel an einer Börse kotiert und wird dort gehandelt. Klar gibts auch (vor allem sehr grosse) Unternehmen, welche die Aktien an mehreren Börsen kotiert haben. Aber eine grosse Auswahl wird da wohl eher selten bestehen. Und Apple wird, würd ich jetzt mal so behaupten, wohl nur an der NASDAQ in New York gehandelt. Aber da weiss womöglich Chucky mehr...
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nee, das stimmt schon so. kann ich selbst bestätigen. wenn ich meine bankerin anrufe um aktien zu verkaufen, nennt sie mir verschiedene börsen in deutschland, wo z.b. die appleaktie gehandelt wird.
ich MUSS dann selbst entscheiden, wo ich sie verkaufen, bzw. kaufen möchte.
einige aktien werden nur an bestimmten börsen gehandelt. in frankfurt gibt es meist alle. stuttgart ist (oder war - das weiß ich mittlerweile nicht mehr so genau) in deutschland die börse für technologietitel.
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Ja, hat was. Apple wird mir auf meiner Broker Seite auch an drei verschiedenen Börsen angeboten. Nehme alles zurück.
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nach dem börsencrash 2000/2001 konnte man echt viel geld mit apple verdienen!
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@Fox
Woher ist Dein Verlauf.
Ich schaue immer bei Yahoo.
Jochen
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von consors.
habe dort eine "watchlist", wo noch einige überbleibsel meiner aktien :'( und einige die ich beobachte gespeichert sind.
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Überbleibsel? Interessant... :)
Also, ist schon eine schöne Kurve. Gerade im Markt der Rechnerhersteller. Hätte ich nie und nimmer dran geglaubt. Apple ist ja in jeder Beziehung wieder voll da.
Trotzdem kommt mir der Kurs zu hoch vor, um da noch größere Steigerungen mitnehmen zu können. Und selbst wenn er die 110 erreicht, daß sind "gerade mal" gute 20%, im Vergleich zu den letzten Jahren also wenig. Außerdem scheint die US-Wirtschaft momentan ganz schön zu schwächeln, ich weiß nicht, ich weiß nicht...
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Überbleibsel? Interessant... :)
;D willst du einen sack voll lucent-aktien von mir haben? 150 habe ich - die sind unfassbare 290,00 euro wert... gekauft habe ich sie für 1650,- :'( :'(
ich war da nie dick dabei, wenn du das meinst. dachte damals halt auch, ich muss da mitmischen.
mit apple habe ich aber schon was verdient (HALLOO finanzamt: ist alles brav versteuert!). so 120 % plus dürften es gewesen sein. kommt halt immer drauf an, wieviele aktien man hat ;)
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Ich hätte ja jetzt eher gesagt, eine Aktie ist in der Regel an einer Börse kotiert
Hm, du stimmst mich nachdenklich... 8)
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FOX: Das geht ja noch. Kenne "Experten", die sich ganz massiv verzockt haben. #
Interessant wäre mal, wie viel die Apple-Freaks beitragen, d.h. ob die Fans, die v.a. aus Sympathie kaufen, einen signifikanten Anteil ausmachen.
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Ich hätte ja jetzt eher gesagt, eine Aktie ist in der Regel an einer Börse kotiert
Hm, du stimmst mich nachdenklich... 8)
Man möge mir den einen oder anderen Helvetismus verzeihen. ;) Wikipedia hilft. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kotierung)
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@flo: ich war ein typischer "hausfrauenaktionär" ;D, vor denen immer gewarnt wurde.
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Gibt ja immer wieder so Untersuchungen und dann kommt oft raus, daß die Laien besser abschneiden als die Experten, wahrscheinlich weil diese überinformiert sind und auch einfach zu gierig auf jede vermeintliche Chance lauern.
Das beste ist aber wohl wirklich dick einzukaufen, wenn alles im Minus ist und dann so drei bis vier Jahrzehnte zuzuschauen. :) Okay, man sollte natürlich auch was für überraschende Anschaffungen haben, aber dann wohl besser nicht kursabhängig... :)
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Das beste ist aber wohl wirklich dick einzukaufen, wenn alles im Minus ist und dann so drei bis vier Jahrzehnte zuzuschauen. :) Okay, man sollte natürlich auch was für überraschende Anschaffungen haben, aber dann wohl besser nicht kursabhängig... :)
Jein. Richtig dick einkaufen ist immer so eine Sache. Ein wirklich ausgewogenes und überdachtes Wertpapierdepot enthält gut und gerne über hundert verschiedene Titel. Aktien- und Anleihenfonds, Einzeltitel nur als "Beimischung" um sich die Butter aufs Brot zu holen. Die Konstanz und Beständigkeit holt man sich bei den Fonds.
Wer seine gesamte Finanzplanung auf einige wenige Einzeltitel setzt hat schon verloren. Man sollte sich durchaus bewusst sein, dass einem die Lebensgrundlage abhanden kommen könnte. Einen gewissen Teil seines "Vermögens" sollte man auch täglich fällig haben. Sparbücher, Sparkonten bieten sich hier an. Normalerweise geht man hier von einem Betrag von 3-5 Monatsgehältern (netto) aus. Die berühmt-berüchtigte Waschmaschine sollte halt drin sein. ;)
Was die meisten aber hier nicht bedenken ist die Laufzeit eines Investments. Wenn sich jemand langfristig Gedanken macht, dann wird er auch verschiedene Laufzeiten (der Wertpapiere) in seinem Depot halten. (Anleihen zum Beispiel). Nicht umsonst sagt man, dass Aktienfonds eine relativ lange "Behaltedauer" haben. Das heisst simpel ausgedrückt nur folgendes: Nur durch eine kalkulierte Laufzeit werden Schwankungen abgefedert und mögliche Verluste abgefangen!
Und nur realisierte Verluste/Gewinne sind solche. Alles andere ist Theorie und kann im nächsten Augenblick schon wieder anders sein. Diese Gewinne können ja auch im "sicheren Hafen" geparkt werden. Es muss nicht immer nur "gezockt" werden. ;D
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Yo, das setzte ich mal als bekannt voraus. :)
Hast aber schön zusammengefasst, was man als allermindeste Überlegung dem Anlageplan voranstellen sollte.
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Yo, das setzte ich mal als bekannt voraus. :)
Hast aber schön zusammengefasst, was man als allermindeste Überlegung dem Anlageplan voranstellen sollte.
Jaja, kaum bin ich von der Arbeit zu Hause kommt ihr mir mit derartigen Themen. Schauderhaft ;D
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Ein solcher Artikel kann schon inspirierend sein ;D (http://www.orf.at/061207-6834/index.html)
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Ein solcher Artikel kann schon inspirierend sein ;D (http://www.orf.at/061207-6834/index.html)
Aber das hier für Dich wohl weniger:
Auf den ATX kann man dabei aber nur über das Xetra-System, also auf dem Umweg über Deutschland, setzen. Bankberatung wird für diese Anlageform hier zu Lande nicht angeboten, allerdings ist das Web voll von Sonderseiten zu diesem - nicht zuletzt medial gehypten - Thema.
Oder?
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Ja, gut. Der Artikel ist zwar nicht zu 100% aus einer "Frauenzeitschrift" ;D
Ist doch klar. Indexfonds wären für den Anleger günstiger als (professionell und somit teuer) gemanagte Fonds. Doch leider ist die Mehrzahl der Menschen nicht bereit in auf ein derartiges Investment zu setzten, da sie oft selber nicht in der Lage sind sich selbst zu "beraten". Banken sind aus Gewinngründen logischerweise nicht daran interessiert und werden solche Formen (wenn) nur am Rande anbieten, um bereits erfahrenen Anlegern eine Beimischung in deren Depots zu ermöglichen. Wenn jeder selbst sein Anlageberater sein könnte, würde es vermutlich anders aussehen. Leider, oder Gott sei Dank, ist der Europäer (im deutschsprachigen) Raum nicht unbedingt der Wertpapierfreak. Der Österreicher ist der Paradezocker: Ein klassischer Sparbuchjunkie. Aber jeder wird sich über zu niedrige Renditen, vulgo Zinsen beschweren.
Primär habe ich gemeint, dass sich viele von medial aufbereiteten Anlageformen blenden lassen. Viele denken, dass man beispielsweise bei Fonds (z.B. Anleihen) nichts verlieren kann! Absurd, wenn man bedenkt, dass doch einige ihr Geld so veranlagt haben.
Medien kann man aber vielfach einfach bloße Inkompetenz vorwerfen. Und je breiter das Medium (in bestimmten sozialen Schichten) verbreitet ist (Frauenzeitschriften), desto gefährlicher wird es. So oder so.
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Banken sind aus Gewinngründen logischerweise nicht daran interessiert und werden solche Formen (wenn) nur am Rande anbieten, um bereits erfahrenen Anlegern eine Beimischung in deren Depots zu ermöglichen.
Ist diese Arroganz nicht etwas eine Krankheit der europäischen Banken und letztlich Schuld daran, dass sie sich gegen die anglosächsische Konkurrenz mitunter etwas schwer tun? Oder zumindest schwer taten, bis sie auch etwas vom anglosächsischen Geist haben einfliessen lassen. (Seitenhieb: Wobei es gewissen europäischen Ländern ja immer noch höchst sauer aufstösst, dass man ihrer grössten Bank etwas von diesem Geist verschafft und sie wieder erfolgreich gemacht hat. ;) )
Gerade ETFs wären ja nun wirklich nicht nur als Beimischung für Grossanleger, sondern vor allem und primär für Kleinanleger ideal. Da ist es schon eine Schande, wenn man sich fast nur bei anglosächsischen Banken eindecken kann. Denn auch die Kleinanleger sind ein Segment, mit dem die Banken durchaus Geld verdienen könn(t)en.
Edit: fehlendes Wort ergänzt
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Es gibt ja glücklicherweise, zumindest in Deutschland, auch unabhängige Berater, die einen auch gegen Honorar beraten und daher fallen die viele Gebühren gleich mal weg. Lohnt sich natürlich nur ab einer gewissen Summe (gar keine besonders große), dann aber zunehmend dramatisch.
Das Banken, die einen kostenlos beraten, nicht immer das Beste empfehlen, sondern v.a. die Produkte, mit denen sie Geld verdienen, kann man wohl kaum verübeln. Mich wundert nur immer, daß so vielen Leuten das nicht klar ist. Es gibt eben nichts geschenkt im Leben.
Zu Ackermann/Deutsche Bank:
Auch hier sind viele Leute etwas blauäugig. Das die Deutsche Bank ohne die Gewinnsteigerungen ziemlich sicher schon längst in Händen wäre, die wahrscheinlich noch viel derber "saniert" hätten, sollte man auch mal beachten. Dieses Prozedere durfte ich in einem anderen Fall gerade noch von ausserhalb der Einschlagzone beobachten.
Und auch hier muss ich mal wieder sagen (wie bei der "Stromdiskussion" ja leicht ironisch schon): An den Gewinnen kann man sich schließlich auch beteiligen. Es geht doch alles weg von der Arbeit hin zum Kapital. Meine nicht die Marx'schen Begriffe, sondern ganz einfach, daß man mit Arbeit nie mehr das herausholen kann, was man durch Vernachlässigung der Geldanlage versäumt hat. Warum nicht mitverdienen?
Außerdem geht mir auf den Keks, daß immer nur in der Tagesschau kommt, wenn Massenentlassungen stattfinden, kaum je aber wenn ordentlich eingestellt wird. Und ohne Gewinn wird es ganz sicher keine neuen Arbeitsplätze geben.
Ackermann ist aber trotzdem selber schuld - PR und ein bißchen Politik gehört heutzutage eben auch dazu.
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Es gibt ja glücklicherweise, zumindest in Deutschland, auch unabhängige Berater, die einen auch gegen Honorar beraten und daher fallen die viele Gebühren gleich mal weg.
Ob da wirklich von "glücklicherweise" gesprochen werden kann, wage ich zu bezweifeln. Was da letztlich teurer kommt, geht eigentlich schon aus den beiden Worten "Gebühren" und "Honorar" hervor.
Der Freund von nem guten Kollegen ist Deutscher und genau so ein "unabhängiger Finanzberater". Und der meint selbst, das System sei eigentlich idiotisch und konsumentenfeindlich. (Natürlich sagt er das nur unter Kollegen. Und vielleicht sogar nur gegenüber uns Schweizern, die wir diesen Beruf bei uns überhaupt nicht kennen.)
Anscheinend kann man ja bei Euch in vielen Fällen gar nicht anders, als so einen unabhängigen Finanzberater beizuziehen, weil Eure Banken viele Dinge einfach gar nicht machen und gewisse Dinge gar nicht direkt an Endkunden verkaufen. Kostengünstiger wird das kaum sein. Jedenfalls macht besagter Finanzberater nicht schlecht Kohle.
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Klar macht der nicht schlecht Kohle, ist mir aber total egal, und wenn man dafür keinen Ausgabeaufschlag zahlt und die besten Produkte wählen kann, dazu auch noch richtig beraten wird und nicht in Richtung der Partnerunternehmen der Bank, lohnt sich das fast schon mit Sicherheit. Zudem gewinnt man die Freiheit, auch mal ordentlich umzuschichten ohne gleich wieder massive Aufschläge zu zahlen. Die Bank gibt einem höchstens bei den Partnerprodukten einen Rabatt.
Klar muss man auch hier vergleichen und natürlich gibt es auch Abzocker. Jedenfalls aber hat man die Wahl und das ist doch immer besser als sie nicht zu haben, oder?
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Das grösste Problem der mitteleuropäischen Banken ist, dass sie denken, Geld mit Produktverkauf verdienen zu müssen. Die Kunden sind aufgrund der derzeitigen "Geiz ist geil" Mentalität nicht bereit, für Beratung zu bezahlen. Absurd, wenn man bedenkt, dass man für jeden Astrologen, der einem irgendwas erzählt, bezahlen muss - aber für hochwertige und gute Beratung nicht.
So müssen Banken mit Deckungsbeiträgen operieren. Für jeden Kunden wird eine Deckungbeitragsrechnung gemacht (7 Stufig) und auch alle anderen Analysen werden werden erstellt. Die KBS (Kundenbedarfssättigung) beispielsweise.
Das bewirkt, dass man nicht "bedarfsorientiert" im Sinne des Kunden, sondern im Sinne der Bank/Finanzdienstleister operiert.
In Österreich ist es so, dass die Bank für jeden abgeschlossenen Bausparvertrag (gibt es sowas in Deutschland und in der Schweiz?) wesentlich mehr Provision erhält als für andere Möglichkeiten.
Generell ist es so, dass man im amerikanischen Raum bereit ist für Service und Dienstleistung Geld auszugeben. Genau hier knausert der Österreicher. Leider. Die Welt der Finanzdienstleistung stünde uns offen...
Flo: Ich halte unabhängige Finanzdienstleister, wie den AWD als Geschwür der Branche und ganz und gar nicht als Segen. Die Nehmen den Kunden aus wie die Weihnachtsgans, ohne mit der Wimper zu zucken. Ausserdem machen die hierzulande gar nichts anderes, als sich Angebote von Banken einzuholen. Diese wiederum rechnen (logischerweise) einen Aufschlag in der Konditionsgestaltung auf. So verdient der Berater extrem gut - für den Kunden ändert sich aber gar nichts, bis auf die Tatsache, dass er (oft zu unrecht) denkt, gut und unabhängig beraten worden zu sein.
Was hier den Banken fehlt: Beratungen für den "kleinen Mann", wie es im Private Banking schon der Fall ist. Dann wären Banken wieder ganz groß im Rennen.
warlord: Banken, die unterschiedliche Strategien fahren und dazu noch auf unterschiedlichen Kontinenten operieren, zu Vergleichen ist schwierig bis unmöglich. Ich denke, dass hier einfach nur die Dienstleistung im Mittelpunkt stehen sollte und nicht die Abwicklung und "Back-Office" Arbeit. Dies wird heute noch viel zu oft praktiziert - Bankenangestellte denken, dass sie Sachbearbeiter sind. Und das tut manchmal weh, wenn man aus dieser Branche kommt. Banker sollten kompetente Berater sein, die den Kunden durch dick und dünn begleiten. In allen Lebenslagen. Es gibt ja schließlich nicht nur das Thema Veranlagung...
Kleines Ratespiel am Rande: wo glaubt ihr, dass ich meine Brötchen verdiene? ;D
Edit: Mensch seid ihr schnell beim tippen - gleich zwei neue Beiträge in der Zwischenzeit. Gute Nacht ;)
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warlord: Banken, die unterschiedliche Strategien fahren und dazu noch auf unterschiedlichen Kontinenten operieren, zu Vergleichen ist schwierig bis unmöglich.
Ja, schon. Und doch gibts auch im Finanzbereich, wie auch in vielen anderen Bereichen, Innovation doch meist nur jenseits dem Wasser. Hier wird dann nachgemacht und perfektioniert. Und immer mit reichlicher Verzögerung.
Ich glaube nicht, dass es primär an Beratung fehlt. Dass der Beratungsbedarf, bei dem was dem gewöhnlichen Bankkunden überhaupt an Produkten zur Verfügung steht, immens ist, bezweifle ich. (Jetzt mal von strukturierten Produkten abgesehen.) Das wird der Banker mit der nötigen Portion Eigeninteresse wohl anders sehen. ;) Aber ich habe keinen allzu grossen Beratungsbedarf von jemandem, der regelmässig beweist, dass er auch nur mit Wasser kocht und kaum oder überhaupt nicht besser anlegt, als ich das selbst tun kann.
Es fehlt vielmehr in Europa immer an Produkten. Die Banken hier bieten regelmässig weniger interessante Produkte an, als die Konkurrenz ennet dem Wasser. Das fing an mit Aktien, welche sich der amerikanische Normalsterbliche viel früher kaufen konnte, als der Europäische. Das zieht sich weiter über Fonds, Online-Trading, ETFs und wohl noch viel mehr, woran ich nun gar nicht denke. Seit Jahrzehnten sieht das Produkteangebot, aus dem Normalos auswählen können, bei uns weniger interessant aus, als im anglosächsischen Raum.
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Habe mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Ich meinte nicht AWD und Konsorten, sondern mittelständische Berater. Da gibt es durchaus sehr professionelle Leute.
Was juckt mich da der hohe Stundenpreis, wenn er mit ein Top-Depot zusammenstellt, daß nach menschlichem Ermessen Sturm und Feuer überstehen kann und allen meinen Plänen Rechnung trägt? Ich also unterm Strich vielleicht alle paar Jahre mal eine Stunde mit ihm verbringe?
Hatte hier schon mehr geschrieben, aber so sehr ins Detail gehen will ich dann doch nicht. Aber für mich hat sich das gelohnt, und zwar nicht unerheblich. Da sind auch keine versteckten Gebühren dabei, sondern gar nichts außer dem Honorar und einer einmaligen Einsteigsgebühr bei Eröffnung. Dafür zahle ich keine Ausgabeaufschläge und auch sonst nichts. Man muss nicht viel anlegen, daß man da das Geld mehr als wieder drin hat.
Und wer keine Beratung braucht, geht zu diesem Discounter und zahlt noch weniger.
Ich kann da nichts schlechtes entdecken. Was man unterschreibt, muss man schließlich immer abwägen, jetzt hat man wenigstens die Chance echte Profis zu verpflichten, die einen wirklich was maßschneidern.
Aber Otto Normalbürger liest halt "Was? 300 Euro die Stunde?! Totale Abzocke!"
Wie Du schreibst: Für Service ist man nicht bereit zu zahlen. Da braucht man sich aber nicht wundern, wenn man am Ende mehr bezahlt.
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Fixes Stundenhonorar beim professionellen Berater? Dachte dann doch, das hängt vom anzulegenden Kapital ab.
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Gibt es so oder so. Manche wollen zum Beispiel auch 1% am Vermögen pro Jahr. Andere ein Stundenhonorar von 200 Euro - 300 war schon sehr hoch gegriffen - und zusätzlich vielleicht 600 Euro bei Depoteröffnung. Manche bieten auch die Wahl oder Mix-Angebote, z.B. wenig Honorar, dafür aber "nur" einen Nachlass auf die Ausgabeaufschläge, etc. pp.
Muss man halt für sich das beste finden.